(WIEDER)VERBINDUNG – DIE ÖKOLOGISCHE EBENE

Wie sind Psychedelika und ökologische Bedenken verknüpft? Einige glauben, dass psychedelische Wirkstoffe die Verbundenheit mit der Natur durch Auflösen der Grenzen des Egos erhöhen, was zum Einbeziehen der Natur in die Identifikation des Selbst führt. Dieser Effekt wird im folgenden Bericht eines Patienten beschrieben:

“Vorher [vor der psychedelischen Erfahrung] habe ich die Natur genossen, jetzt fühle ich mich als Teil von ihr. Davor habe ich sie als Ding betrachtet – wie das Fernsehen oder ein Bild. [Aber] Wir sind ein Teil von ihr, da ist keine Abgrenzung oder Unterscheidung, wir sind sie.”

Evidenz dafür, dass Psychedelika die Verbundenheit zur Natur erhöhen, nimmt zu. In einer kleinen Studie mit Patienten mit behandlungsresistenter Depression wurde gezeigt, dass für bis zu zwölf Monate nach Gabe von Psilocybin die Naturverbundenheit erhöht und autoritäre Tendenzen reduziert sind. Darüber hinaus berichteten Teilnehmer einer großangelegten Online-Studie, dass die Nutzung von Psychedelika ihre Identifikation mit der Natur erhöhte, was wiederum mit umweltfreundlichem Verhalten assoziiert wird. Eine weitere Umfrage fand heraus, dass damit zusammenhängende Attribute und Ansichten wie der Persönlichkeitsfaktor “Offenheit” oder liberale politische Ansichten positiv mit der Einnahme von Psychedelika korrelierten, auch wenn die Stärke dieser Effekte nicht überbewertet werden sollte.

Noch ist nicht klar, ob der Zusammenhang zwischen Naturverbundenheit und Psychedelika kausaler Natur oder eine Korrelation ist. Dennoch signalisieren vorläufige Ergebnisse, dass neben positiven Effekten auf gesunde Individuen in der Behandlung von Depressionen Kontakt mit der Natur signifikant den Therapieerfolg erhöhen könnte. Ein gründliches, umfangreiches Review über Psychedelika und Naturverbundenheit liefert dazu weitere Informationen.

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