Salutogenese und Resilienz: Gesundheit in der eigenen Verantwortung

Gefalteten Hände einer Frau in hohem Alter mit Falten und Altersflecken

Was ist Salutogenese nach Aaron Antonovsky und wie hängt das Kohärenzgefühl mit Resilienz zusammen? Lerne das Konzept des Gesundheitsfaktors kennen, der uns widerstandsfähiger gegen Stress und Krankheit macht.

Aktualisiert am 27/04/2023 von Bettina Kapfer

Was ist Gesundheit?

Ich habe nicht wirklich ein Motto für mein Leben. Aber wenn ich eines hätte, dann wäre es glaube ich dieser Satz.

„Gesundheit“ ist etwas, das ich lange einfach als gegeben angesehen habe. Mal ein Schnupfen, oder eine Erkältung, aber das wars dann auch schon. Ansonsten war mein Körper gesund, ohne dass ich wirklich etwas dafür getan hätte.

Also war in meinem Kopf auf „Gesundheit“ der Normalzustand. Und nur wenn etwas von außen passiert ist, dann war das eine – vorübergehende – Krankheit. Dann bekämpft man halt die Krankheitserreger, wenn sie es in den Körper geschafft haben. Damit sie wieder verschwinden, und wieder alles beim Alten ist.

Mit den Jahren hat sich dieses Gefühl der Unverwundbarkeit schon stark geändert. Der hektische Alltag als Erwachsene, als Berufstätige hat so viele Stressquellen in mein Leben gebracht, die ich davor so nicht kannte.

Nämlich, dass es so viele Dinge gibt, die mich dauernd beanspruchen. Dass die Erholungszeiten so viel weniger werden. Dass ich für Me-Time kämpfen muss – nämlich mit mir selbst, ob ich mir das zugestehen soll oder ob es wichtigere Verpflichtungen gibt.

Dass ich viele verschiedene Rollen in meinem Leben gut ausfüllen möchte, und dass ich deswegen immer um Balance kämpfe.

Und dass all diese Dinge – so schön sie auch manchmal sein mögen – zugleich auch Stressoren sind, die die Gesundheit belasten können.

Irgendwann ist dann auch bei mir gesickert: Gesundheit ist nichts, das einfach vom Himmel fällt. Wenn du ein Leben lang gesund bleiben möchtest, dann musst du dafür auch regelmäßig etwas tun. Von Bewegung und Ernährung will ich jetzt gar nicht reden, das ist glaube ich in den meisten Köpfen schon angekommen, dass das wichtig ist.

Was ich meine ist die allgegenwärtige Volkskrankheit „Stress“. Weil: Stress ist nicht einfach nur ein unangenehmes Gefühl, dass man aushalten muss. Stress ist ein Alarmzustand des Körpers, in dem sämtliche verfügbaren Ressourcen aktiviert werden – wenn es sein muss, bis zur totalen Erschöpfung.

Wer mehr über die Stressreaktion und die damit verbundenen Gefahren erfahren möchte, kann das gerne im ausführlichen Blogartikel zu Stress und Stresssymptomen nachlesen.

In diesem Blogartikel möchte ich jetzt gar nicht im Detail auf Stress eingehen, sondern es geht mir hier um den Gedanken, dass Gesundheit nicht ein Zustand ist, sondern ein Prozess. Also dass man etwas für den Erhalt der eigenen Gesundheit tun muss (sollte), um diese zu Erhalten: Die Salutogenese („das Werden von Gesundheit“). Die Salutogenese ist ein Konzept, das sehr eng verwandt ist mit jenem der Resilienz – der psychischen Widerstandsfähigkeit.

Resilienz und Salutogenese

Im Zusammenspiel von Resilienz und Salutogenese lassen sich die Faktoren identifizieren, die zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden beitragen. Beide Konzepte teilen die Überzeugung, dass nicht nur das Vorhandensein von negativen Faktoren Krankheit und Stress verursacht, sondern dass auch das Vorhandensein von positiven Faktoren zur Gesundheit beiträgt.

Im Rahmen der Salutogenese stehen dabei vor allem die Kohärenzerfahrung und die Bewältigung von Belastungen im Fokus, während die Resilienz die Fähigkeit zur Anpassung und zum Umgang mit Herausforderungen betont.

Durch die Kombination beider Konzepte kann man sich ein umfassenderes Bild davon machen, wie man die psychische Gesundheit stärken, und sich gegen Stress und Belastungen wappnen kann.
27 may 2019

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