Post holidays blues vermeiden: Wie du deine Urlaubs-Erholung verlängerst

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub – und es fühlt sich an, als wärst du nie weg gewesen? Lies im Blogartikel, was du gegen den post holiday blues machen kannst.

Erholung als ein Grund für Urlaub

Es gibt viele schöne und gute Gründe, um auf Urlaub zu fahren. Wegzukommen. Zu sich selbst zu kommen.

Für viele ist die Sehnsucht nach der Ferne mit Abenteuerlust und der Neugierde auf andere Kulturen verbunden. Oder einfach endlich wieder Sand zwischen den Zehen, Salzkristalle auf der Haut und einen Aperol in der Hand. Habe ich zumindest mal wo gelesen… 😉

Und für viele von uns ist Urlaub auch deshalb ein Highlight, weil wir dann endlich mal so richtig ausspannen und uns erholen können. Weg vom Alltagsstress, Alltagssorgen und Familientrubel. Auch den üblichen Wahnsinn im Job mal auszublenden, tut richtig gut.

Erkennen, wann der Stress zu viel wird

Und einerseits ist das auch total wichtig, zu erkennen, dass Erholung dringend Not tut. Einen Entspannungsurlaub zu planen, und den Urlaub für Entspannung und gegen Stress „zu verwenden“, das unterschreibe ich auch als Anti-Stress-Expertin sofort.  

Probleme gibt’s halt leider dann, wenn die Entspannung NUR auf die Zeit des Urlaubs aufgeschoben wird. Ganz nach dem Motto „Bin zum Urlaub muss ich jetzt einfach noch durchhalten“. Aber dazu weiter unten gleich mehr.

Zuerst einmal zu einer Frage, die sich viele stellen, wenn es darum geht, die größte Entspannung aus ihrem Urlaub herauszuholen:

Wie lange soll ein Entspannungsurlaub dauern?

Hmpf, das ist eine gute Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist. Weil das nämlich ganz stark auf ihre persönlichen Umstände ankommt.

Angefangen damit, ob man in einem Angestelltenverhältnis arbeitet, und vielleicht sogar eine 100% Vertretungsmöglichkeit hat.

Oder ob man als Einzelunternehmer*in unterwegs ist, und während eines Urlaubs alles liegen bleibt.

Aber auch, ob eine Fernreise geplant ist, oder „nur“ die nächstgelegene Therme angesteuert wird. Und und und….

Darum spiele ich diese Frage(n) an dich zurück:

Welche Urlaubsdauer hat denn bisher gut funktioniert?

Welche Erfahrungswerte hast du damit, eine Woche, zwei Wochen oder länger abwesend zu sein?

Was hat dir bisher gutgetan, sodass du dir gedacht hast „Das mache ich beim nächsten Mal wieder so!“?

Magst du es, nach der Heimkehr am nächsten Tag sofort wieder zu arbeiten, oder braucht es noch ein paar ruhige Tage im Home-Urlaub?

Was sind deine besten Hoffnungen für einen Urlaub, in dem du ruhig und tiefenentspannt sein wirst?

Nimm Sie sich ein paar Minuten Zeit, um über die Fragen nachzudenken, eventuell schreibe deine Antworten sogar auf. Selbstcoaching wirkt! 😊

Ideale Dauer für Erholung

Aber um die Frage nach der idealen Urlaubsdauer für maximale Erholung auch zu beantworten: Wie lange es dauert, bis wir wirklich entspannt sind, hängt vom Grad der Ermüdung zum Beginn des Urlaubs ab.

Während kurz vor dem Urlaub meistens ein kleiner Knick im Wohlbefinden auftritt (Aufgaben fertig machen, alles für den Urlaub vorbereiten,…), kommt es gerade in den ersten Urlaubstagen zu einer merklichen Verbesserung.

Der Höhepunkt an Urlaubsentspannung kommt dann bei den meisten Menschen zwischen dem vierten und dem zehnten Urlaubstag (vgl. Gerhard Blasche, Erholung 4.0).

Aber das sind nur Durchschnittswerte aus diversen Studien.

Ich verweise wieder auf das oben Gesagte, nämlich das Entspannung höchst individuell ist, und dass nichts über die eigenen Erfahrungswerte geht! Niemand kennt dein Leben und deine Bedürfnisse besser als du selbst, also vertraue ruhig auf dein Gefühl

Das ist insbesondere dann wichtig, wenn du mit anderen Personen gemeinsam einen Urlaub planst. Oft stecken wir da zurück, und orientieren uns an den Wünschen und Bedürfnissen von anderen.

Und vergessen dabei, dass wir selbst vielleicht nicht gerne vier Wochen am Stück durch den Dschungel backpacken 🙈

Was braucht es wirklich?

Nachdem es im Sommer aufgrund der vielen Urlaubsabwesenheiten gerade sehr ruhig ist, habe ich beschlossen, einen kleinen Schreibkurs auf der VHS zu besuchen. Damit kommt ein bisschen Kreativität in mein Leben. Und ich habe mir gedacht, dass es wohl auch nicht schadet, wenn ich schon Blogartikel schreibe, dass ich auch ein bisschen an meinen Schreib-Fähigkeiten feilen könnte. Schreibwerkstatt it is.

Und wie der Zufall es so will – das Thema der letzten Einheit war: „Urlaub“.

Alle haben Urlaubsfotos mitgebracht, und zur Inspiration wir konnten uns davon jene aussuchen, die uns besonders angesprochen haben. Um dann einen kurzen Text dazu zu verfassen. Ich selbst liebe das Meer, und habe dementsprechend auch ein tolles Bild von der Zwillingsbucht auf Korfu mitgebracht.

Aber das Bild, das mich dann viel mehr angesprochen hat, war eines mit Stühlen am Ufer eines Sees. Es war keines der üblichen angeberischen 😉 Urlaubsfotos von exotischen Destinationen, zu denen es mich sonst hinzieht.

Es war ein Platzerl, von dem ich mir sofort gut vorstellen konnte, dass ich dort sitzen, einen tiefen Atemzug nehmen und einfach nur ruhig und entspannt dort SEIN könnte.

Es stellt sich die Frage,

wieviel es braucht.

Distanz. Zu sich selbst. Zu den anderen.

Zeit. Tage. Wochen. Monate?

Wärme. Von Innen. Von Außen.

Planung. Durchgetaktet? Oder Vogelfrei?

Was es braucht?

Das kommt darauf an.

An guten Tagen braucht es nicht viel.

Ein paar Schritte, zum nächsten Grün.

Vielleicht auch ein paar Schritte mehr, zum nächsten Blau.

Eine Bank, eine Stufe, ein Stück Wiese.

Was es braucht, ist ein bisschen Loslassen.

Das ist wenig. Das ist viel.

Das war jetzt der poetische Ausdruck von dem, was in den schlauen Psychologie-Büchern steht. 😅

Abschalten können und Stressabbau. Das braucht es, damit wir uns erholen können.

Das wäre eigentlich jederzeit möglich, auch abseits des Urlaubs. Dafür kann man Entspannungstechniken und Stressbewältigungsmethoden erlernen. Aber das braucht einerseits die Einsicht, dass das wichtige Fähigkeiten sind, und dann auch ein bisschen Übung.

Urlaub als sozial anerkannte Pause

Das Besondere am Urlaub ist halt, dass wir uns einfach mal raus nehmen, aus dem stressigen Berufsleben und auch aus dem ganz normalen Wahnsinn Zuhause.

Es hilft auch, dass Urlaub (zur Erholung) sozial erwünscht und anerkannt ist…

Wer von einem tollen Urlaub berichtet, bekommt Anerkennung. Wer ehrlich sagt, dass der Stress zu viel wird, und man eigentlich eine Auszeit bräuchte, wird komisch angeschaut. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wichtig ist, dass uns Urlaub eine Chance gibt, gewohnte (Stress-)Muster zu durchbrechen, und den kleinen und großen Belastungen des Alltags zu entfliehen.

Aber wie das bei einer Flucht so ist…meistens wird man eingeholt. Weil sich ja im „echten“ Leben nichts geändert hat. Wir kehren nach dem Urlaub in das selbe System zurück, in dem wir zuwenig Erholung und Entspannung bekommen.

Man könnte meinen: Aber ich kann doch noch von meinem Urlaub zehren, da habe ich ja Entspannung „angesammelt“?!?

Post holiday blues

Jetzt kommt eine leider etwas bittere Wahrheit: Wir können die Erholung aus dem Urlaub leider nicht für die nächsten Wochen und Monate auf Vorrat speichern.

Ja, natürlich zehren wir gedanklich noch von den schönen, erholsamen Erlebnissen. Aber leider schleicht sich mit der Rückkehr in den Alltag schnell wieder der Stress ein. Und nach ein bis zwei Wochen sind wir wieder dort, wo wie vor dem Urlaub waren.
25 may 2019

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