Meine 3 wichtigsten Erkenntnisse zur Reduktion von Stress

Meine 3 wichtigisten Aha-Momente zur Stressreduktion: 1. Happy Ziele 2. Glaubenssätze hinterfragen 3. Energetisierendes Hobby finden

Aktualisiert am 14/11/2022 von Bettina Kapfer

Meine Stress-Aha-Momente

Eines der wichtigsten Themen für meine Lebensqualität und meine Zufriedenheit in den letzten Jahren war für mich, wie ich mit Stress umgehe. Von meiner doppelten Rolle als Juristin und Psychologin habe ich bereits im ersten Blog-Artikel „Über ZuRechtPsychologie“ berichtet. Und während ich einerseits sehr stolz darauf bin, dass ich neben meinem Job als Juristin noch ein Psychologiestudium durchgezogen habe, hatte diese Doppelbelastung auch so einige Konsequenzen, und ich einige wichtige Lektionen zu lernen. Ich kann nur sagen: Gut, dass ich Psychologie und nicht irgendein anderes Studium als mein Zweitstudium gewählt habe – das Fach Gesundheitspsychologie, mit Fokus auf Prävention und Erhalt von psychischer Gesundheit und Wohlbefinden, hat mir glücklicherweise einige Lösungen und Strategien für mein damals akutes Stressempfinden gezeigt.

Und während in den nächsten Wochen mehrere Beiträge zum Thema Stress, Stressreduktion und Entspannung folgen werden, möchte ich in diesem 2. Blog-Artikel auf ZuRechtPsychologie persönliche Aha-Momente teilen, nämlich die 3 für mich wichtigsten Erkenntnisse zur Stressbewältigung.

1. Ziele sind wichtig. Happy Ziele sind wichtiger!

Ich denke, dass Menschen, die mich (gut) kennen, sagen würden, dass sie mich für sehr zielstrebig halten. Und ich bin auch stolz darauf, dass ich die Ziele, die ich mir vornehme, erreiche. Aber die Kehrseite davon ist, dass ich feststellen musste, dass das auch dazu führen kann, dass ich mir (zu) hohe Ziele stecke und es dann durchziehe, manchmal „auf Biegen und Brechen“. Oder wie es mein Körper ausdrückt: Mit Kreuzschmerzen und Herzrasen.

Auch bei Zielen macht die Dosis das Gift

Und weil man im Nachhinein immer schlauer ist, weiß ich jetzt, dass es für mich wichtig ist, die Eigenschaft „zielstrebig“ dosiert einzusetzen. Dass es nicht nur OK ist, meine Ziele immer wieder mal darauf zu prüfen, ob sie für meine derzeitige Realität noch passen, sondern dass ich diese Feedbackschleife mit mir selbst sogar regelmäßig machen sollte.

Genau diese Erkenntnis, dass es einfacher ist, präventiv auf Gesundheit, Zufriedenheit und Lebensqualität zu schauen, als später dann all die Stress-Baustellen wieder zu reparieren, war ausschlaggebend für die Begründung der Gesundheitspsychologie. Eigentlich erstaunlich, dass es für uns völlig selbstverständlich und einleuchtend ist, dass es einfacher ist, einen Beinbruch zu vermeiden, als hinterher das Bein wochen- oder monatelang einzugipsen und mit Physiotherapie wieder aufzupäppeln. In Sachen Prävention für das psychische Gleichgewicht haben wir – gesamtgesellschaftlich betrachtet – wohl noch einen weiten Weg vor uns, um Stigmatisierung, Vorurteile und Vorbehalte zu beseitigen. Aber das ist eine andere Geschichte…

Gute Ziele passen zu den eigenen Werten und Überzeugungen

Gelernt habe ich, dass meine Ziele immer auch im Einklang mit meinem Wertesystem stehen müssen, damit es mir langfristig gut geht. Meine Familie ist mir sehr wichtig, und auch meine Freund*innen. Das heißt aber, dass immer dann wenn meine Ziele verhindern, dass ich Zeit mit lieben Menschen verbringen kann, nicht so ganz glücklich bin.

Das ist eine wichtige Erkenntnis, denn natürlich war ich immer überzeugt davon: „Es sind ja meine Ziele, niemand zwingt mich dazu – selbstverständlich ist das ein gutes, wichtiges Ziel für mich, das ich erreichen möchte!“. Aber leider sind unsere Antreiber, Wertesysteme und Überzeugungen nicht immer in sich widerspruchsfrei, was dazu führt, dass wir uns auch mal zerrissen und gestresst fühlen. 

Was ich erst lernen musste…

Meine Lektion war, dass ich zufriedener und glücklicher durchs Leben gehe, wenn ich bereit bin, meine Ziele daraufhin zu überprüfen, ob sie auch wirklich mit meinen Werten und Überzeugungen im Einklang stehen. Und der zweite, wichtigere Schritt: Wenn das nicht stimmig ist, dann muss ich auch etwas ändern und meine Ziele anpassen.

…ich brauche eine Glücks-Kontrolle für Ziele

Über Ziele und mit welchen psychologischen Tricks man sie auch tatsächlich erreicht, werde ich an anderer Stelle noch mehr schreiben, aber gleich vorweggenommen: Ich für mich habe beschlossen, dass meine Ziele immer auch das Kriterium „Machen mich glücklich“ erfüllen müssen. Auf meine To-do Liste kommen in Zukunft nur noch „happy Ziele“!
20 november 2019

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *