Das PERMA-Modell von Martin Seligman – Glücksformel der Positiven Psychologie

Blumen als Symbolbild fürs Aufblühen

🌸 Das PERMA-Modell von Martin Seligman besagt, dass wir unser Glück und unsere Zufriedenheit selbst aktiv beeinflussen können 👉mit den 5 PERMA-Elementen.

Aktualisiert am 14/12/2023 von Bettina Kapfer

Was ist das PERMA-Modell von Martin Seligman?

PERMA Modell Martin Seligman

Das PERMA-Modell von Martin Seligman erklärt, welche fünf Bereiche in unserem Leben maßgeblich darüber entscheiden, ob wir glücklich und zufrieden sind, und unser volles Potential im Leben entfalten. „PERMA“ ist ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben folgender fünf Glücksfaktoren:

  1. Positive Emotionen
  2. Engagement
  3. Relationships (Beziehungen)
  4. Meaning (Sinn)
  5. Accomplishment (Errungenschaften)

Am Kongress „Tomorrowmind – Zukunft gestalten“ hat Martin Seligman verraten, in welche Richtung es mit PERMA weitergehen könnte – er meinte nämlich, dass er so gut wie überzeugt davon ist, dass es einen sechsten Faktor für Aufblühen gibt. Mehr dazu erfährst du am Ende des Artikels!

Buchtipp: Flourish von Martin Seligman

Das Buch „Flourish – Wie Menschen aufblühen: Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens“ von Martin Seligman fasst die wichtigsten Forschungsergebnisse zum PERMA-Modell zusammen. Es gibt auch ganz konkret Ideen und Übungen dazu, wie man die einzlnen PERMA-Bereich stärken kann.

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Aufblühen, Wohlbefinden und Glück

Martin Seligman spricht vom „Aufblühen“ (flourish) und vom persönlichen Wohlbefinden (well-being) als Resultat. Das darf man sich jetzt aber nicht so vorstellen, dass man einen Test macht, und dann alle Werte der einzelnen Bereiche aufsummiert.

Und diese eine Nummer dann für das individuelle Lebensglück steht (so wird zB das Konzept vom IQ -falsch – verwendet, und das ist ein ganz anderes Problem 😉 )

Martin Seligman beschreibt im Buch „Flourish“, wie sein Modell zu verstehen ist. Und zwar vergleicht er Well-being mit dem Wetter. Natürlich kann man insgesamt sagen, dass das Wetter „gut“ oder „schlecht“ ist.

Genauso haben wir ein Gefühl dafür, ob wir uns insgesamt wohlfühlen und glücklich sind. Oder manchmal eben auch nicht (und weil das Leben nicht nur ein Ponyhof ist, ist auch das ok!).

Das Glück ist ein Vogerl‘ – und auch ein bisschen wie das Wetter

Das Glück ist ein Vogerl

Aber einerseits macht es auch beim Wetter einen großen Unterschied, nach wessen Einschätzung man fragt. Eine liebe Freundin von mir lebt in Hamburg, und wir haben definitiv sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was „gutes Wetter“ ist (ich sag nur Schietwetter).

Wetter setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen, die zusammenspielen, sich wechselseitig beeinflussen und damit auf die Beurteilung „gutes Wetter“ oder „Schietwetter“ Einfluss haben: Wie hoch oder niedrig ist die Temperatur? Und in welcher Kombination mit welcher Luftfeuchtigkeit? Windstärke hat ebenfalls einen enormen Einfluss darauf, wie kalt oder warm sich Temperaturen anfühlen.

Und vielleicht kennst du auch den Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung“. Es macht einen Unterschied, ob man mit Stoffschuhen oder mit Regenstiefeln durch den strömenden Regen spazieren. Eines davon macht mehr Spaß als das andere 😉

Und so wie mit dem Wetter ist es auch mit unserem Glück, und mit jenen fünf Faktoren, die gemäß dem PERMA-Modell alle gemeinsam zu unserem Glück, unserer Zufriedenheit und unserem „Erblühen“ beitragen. Es kommt halt darauf an…

Nachhaltigkeit von Glück

Und ein kleiner Fun Fact, weil ja heutzutage alles auch „nachhaltig“ sein sollte: Das Akronym PERMA kann man auch als Anspielung auf „permanent“ sehen, also einen Verweis darauf, dass wir unser Glück nachhaltig (zum Positiven) beeinflussen können. Und auch sollten!

Über Positive Psychologie

Aufblühende Kirschblüten

Bevor es jetzt gleich mehr zu den einzelnen Glückselementen gibt, möchte ich noch kurz ein paar Worte zur Positiven Psychologie loswerden. Weil oftmals die falsche Vorstellung herrscht, dass das unwissenschaftlich, ja gar etwas Esoterisches ist.

Aber das lässt sich leicht widerlegen, wenn man sich die Entstehungsgeschichte der Positiven Psychologie und die zahlreichen wissenschaftlichen Studien aus diesem Bereich näher ansieht.

Die Geschichte der Positiven Psychologie

Die Geschichte beginnt Anfang der 2000er Jahre mit einer wissenschaftlichen Neuausrichtung der Psychologie. Martin Seligman wird zum Präsident der Amerikanischen Standesvertretung für Psycholog*innen („APA“). Und es obliegt ihm, das Arbeitsprogramm für die APA während seiner Amtszeit festzulegen. Diese Gelegenheit kommt für ihn gerade zum richtigen Zeitpunkt, weil seine kleine Tochter bei ihm wenige Monate zuvor ein Umdenken bewirkt hat.

Kindermund tut Wahrheit kund, und ich bin mir sicher, dass auch Sie schon einmal geschmunzelt haben, als ein Kind frei heraus etwas gesagt hat, was sich Erwachsene aus Gründen der Höflichkeit und Zurückhaltung lieber verkneifen.

Nikki, die (damals) fünfjährige Tochter von Martin Seligman hat eines Tages beim Blumenpflücken im Garten beschlossen, dass ihr Vater folgende Wahrheit hören sollte: Sinngemäß fragt sie ihn danach, ob er sich noch daran erinnern könne, dass sie bis zum Alter von 3 Jahren ein sehr weinerliches Kind war.

Und dass sie dann im hohen Alter von 5 Jahren beschlossen hat, das nicht mehr sein zu wollen. Und dass das das schwierigste überhaupt war, für sie. Und sie erklärt ihrem Vater: „…and if I can stop whining, you can stop being such a grouch.” Also dass wenn sie es schafft, nicht mehr so weinerlich zu sein, dann er es auch schaffen kann, nicht mehr so griesgrämig zu sein.  

Diese Geschichte beschreibt Martin Seligman im Artikel „Positive Psychology“, den er gemeinsam mit Mihaly Csikszentmihalyi im Jänner 2000 im American Psychologist veröffentlicht hat. Und er schreibt, dass dieser Moment, in dem seine Tochter ihm erklärt, dass er es selbst in der Hand hat und das auch kann – zu entscheiden, dass er nicht mehr so schlecht gelaunt sein möchte – als „epiphany“. Also kein kleines Wort, das in diesem Zusammenhang wohl am besten mit „Offenbarung“ übersetzen lässt.

Eine Neuausrichtung der Psychologie

Positive Psychologie

Und als Martin Seligman dann wenige Monate später die Gelegenheit erhält, die Ausrichtung der amerikanischen Psycholog*innen in der APA zu bestimmen, kommt es zu einer wegweisenden (Neu-)Ausrichtung. Während zuvor der Fokus der Psychologie hauptsächlich auf psychische Krankheiten und Störungen lag, wurde nunmehr ein neuer Schwerpunkt gesetzt: „Positivity into Psychology“.

Mit der damaligen Feststellung, dass die Psychologie zu wenig darüber weiß, was das Leben eigentlich lebenswert macht, war der Startstein für die Positive Psychologie gelegt.

Und Martin Seligman als Professor an der renommierten US Ivy League „University of Princeton“ begann seine umfangreichen Studien zur Frage, was macht Menschen langfristig (nachhaltig 😉) glücklich und ihnen beim Aufblühen und Entfalten hilft.

Und genau aus diesen Überlegungen und Studien ist das PERMA-Modell von Martin Seligman entstanden.

Zu den einzelnen Faktoren dieses Modells folgen jetzt gleich die Details:
20 march 2019

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